Domenico Scarlatti
(1685 - 1757)
Claude-Bénigne Balbastre
(1727 - 1799)
Jacques Duphly
(1715 - 1789)
Erst als fast 50-jähriger konnte sich J.-Ph. Rameau als
Opernkomponist in Paris etablieren, wo er zum Kammerkompositeur
Ludwig XV. aufstieg. Die Pièces de clavecin, die zeitlich seinen
Bühnenwerken vorausgehen, sind erfüllt von Schönheit der
melodischen Erfindung, Klarheit der Harmonie und Prägnanz der
Form.
Komponisten
F. Couperin, Spross einer bekannten Musikerfamilie, wurde 1693 zum
Hofclavecinisten Ludwig XIV. ernannt. Die 27 Suiten für Cembalo-Solo
nannte er Ordres und veröffentlichte sie in vier Büchern. Besonders
dicht ist der motivische und harmonische Tonsatz, der ihn als Meister
der kleinen Form ausweist. Diese lehnt sich eng an die Tänze der
barocken französischen Suite an.
Francois Couperin
(1668 - 1733)
Jean-Philippe Rameau
(1683 - 1764)
Nicolas-Pancrace Royer
(1705 - 1755)
Carl Philipp Emanuel Bach
(1714 - 1788)
J. Duphly wurde in Rouen geboren, er begann seine Musikerlaufbahn
als Organist an verschiedenen Kirchen seiner Vaterstadt. 1743 zog er
nach Paris, wo er sich als Cembalist etablierte. Zwischen 1744 und
1768 veröffentlichte er vier Bücher mit Werken für das Cembalo, die
stilistisch bis in die frühe Klassik reichen. Ein filigraner, von
Akkordbrechungen durchzogener Satz und weiche Melodik
kennzeichnen seinen Stil.
Johann Sebastian Bach
(1685 - 1750)
Franz Joseph Haydn
(1732 - 1809)
Wolfgang Amadeus Mozart
(1756 - 1791)
Die späte französische Suite löst sich von der Folge von Tänzen im
barocken Stil. Die Kompositionen sind eher Charakter- und
Genrestücke, welche mit einem Titel bezeichnet werden. Besonders
beliebt wird hierbei das Rondeau. N.-P. Royer, der in Paris
besonders durch Opern im neuen galanten Stil bekannt wurde, neigt
in seinen drei Suiten für Cembalo-Solo von 1746 zu düsterer
Schwermut und sensibler Melodik.
C.-B. Balbastre war in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Paris
ein berühmter Organist und Cembalist. 1759 veröffentlichte er eine
Sammlung "Pièces de Clavecin", die im Stil der neuen vorklassischen
Komposition entspricht. Der Ausdruck ist von schwerem Pathos oder
Leichtigkeit und Charme gekennzeichnet.
D. Scarlatti schuf in einer späteren Phase seines Lebens, als er seit
1729 Lehrer der spanischen Königin Maria Barbara in Madrid war, eine
große Zahl Cembalo-Sonaten. Diese waren anfangs einsätzig, die
meisten sind jedoch zu zweit angeordnet und kontrastieren in Takt und
Charakter. Stilistisch weisen sie schon in die frühe Klassik. Sie wurden
durch Virtuosität, Einfallsreichtum und musikalische Ausdrucksstärke
bekannt.
J.S. Bach komponierte seine Cembalowerke in einer Vielzahl von
Formen, die eine lange Geschichte haben: Suiten, Inventionen,
Praeludien und Fugen, Phantasien, etc.. Diese führte er zu großer,
etwas abstrakter Vollendung. Der Tonsatz ist weitgehend polyphon,
das heißt, die Stimmen behalten eine große Selbstständigkeit.
C.Ph.E. Bach komponierte im Laufe seines Lebens zahlreiche meist
dreisätzige Sonaten für das Cembalo. Sie gehören zum
empfindsamen Stil und gelten als Vorläufer und Vorbild für die
klassische Sonate. In seinem Spätwerk für Cembalo, den sechs
"Sammlungen für Kenner und Liebhaber", zu denen die Rondos und
Phantasien gehören, findet er zu einem sehr persönlichen, von
Virtuosität und Ausdruckssteigerung geleiteten Stil. Kennzeichnend
sind Wechsel des Affektes und ungewöhnlich kühne harmonische
Fortschreitungen, die sich in den häufigen Manualwechseln
widerspiegeln.
F.J. Haydn ist, ebenso wie die anderen Komponisten der Wiener
Klassik, mit dem Cembalo aufgewachsen und erlebte den Übergang
vom Kiel- zum Hammerflügel. Die meist dreisätzigen Sonaten
spiegeln die nun ausgeprägte Sonatenhauptsatzform mit zwei
Themen, Durchführung und Reprise wider. Die späten Sonaten
steigern sich zu größerer Ausdehnung.
Die Klaviersonaten W.A. Mozarts können leicht in drei Gruppen
eingeteilt werden, die seinen Lebensstationen folgen. Sie werden eher
von Eingebung und Melodik getragen, auch wenn die klassische Form
die Orientierung gibt.
Wilhelm Friedemann Bach
(1710 - 1784)
W.F. Bach komponierte etwa 1765 in Halle zwölf Polonaisen, die als
seine gelungensten Werke für das Cembalo gelten. In sechs
Tonarten angelegt stehen sich jeweils eine in Dur und eine in Moll
gegenüber. Sie spiegeln das ritterliche Pathos und die schwermütige
Grazie des polnischen Nationaltanzes wider.