Kritik
● Hessisch - Niedersächsische Allgemeine
Das erste Konzert der Saison im Hugenotten - Museum (Bad
Karlshafen) bot Außergewöhnliches: Der Cembalist Klaus-Aymar de
la Beaujardière spielte auf dem Cembalo. Nicht nur Perfektion und
Brillanz des Vortrags, sondern vielmehr die Intensität, mit der der
Künstler das Programm auswendig spielte, faszinierten die Hörer. Das
Auswendigspiel, das große Konzentration verlangt, ist beim Cembalo
ungewöhnlich.
Die Werke waren von unterschiedlicher Farbigkeit auch in der
Interpretation. Der Künstler begann mit fünf Stücken von Jean
Philippe Rameau, schwungvollen Kompositionen gegenüber der
D - dur Sonate von W.A. Mozart, einem heiteren Stück aus Mozarts
Mannheimer Zeit.
Mit drei Werken war C.Ph.E. Bach vertreten, mit den kostbaren
Rondos in A - dur und in E - dur und der Fantasie in A - dur. Den
Schluß bildeten drei Sonaten von D. Scarlatti, die melodisch, liedhaft,
auch spritzig wirkten und viel Fingerfertigkeit erforderten.
So waren es nicht nur die Virtuosität, die brillante Technik, die
Begeisterung auslösten und den Künstler zu einer Zugabe
veranlaßten, sondern auch Gedächtnisleistung, Konzentration und
Ausdruck, die beeindruckten.
● Rheinische Post
... Schon in den ersten Takten der Mozart - Sonate bestach der
Cembalist durch sein einfühlsames Spiel und seine außergewöhnliche
Interpretationsgabe. Freizügig und phantasievoll erschloss der
arrivierte Künstler die Tiefen des ersten Satzes, ohne die
vorgegebene Form der Komposition zu sprengen: eine
Gratwanderung, die außer technischem Können eine Menge
Einfallsreichtum und Mut zur Individualität erfordert.
Gleichermaßen feinfühlig, wenn auch etwas weniger ausgefallen,
spielte Beaujardière eine Fantasie und ein Rondo in C - dur von
C.P.E. Bach. In diesen durchaus klassischen Werken hob er die
vereinzelt barocken Elemente hervor und verlieh ihnen somit eine
besondere Note.
Am Ende des Konzertes stellte Beaujardière mit der
französischen Suite in G - dur von J.S. Bach vor allem seine
Fingerfertigkeit unter Beweis. Differenziert, aber stets präzise, traf er
dieses Glanzstück des Barock genau auf den Punkt. ...
● Seesener Beobachter
... Die Erlesenheit des Programmes zeigte sich in den
unvergleichlich komplexen und zugleich imponierend starken Werken
französischer Meister des Cembalos und der tief empfundenen
Heiterkeit der Sonaten von Haydn und Mozart, die man vom Piano her
kennt, die jedoch auf dem Cembalo die ihnen eigene Faszination
entfalten können.
Der Solist an diesem Abend, Klaus-Aymar de la Beaujardière,
zeichnete sich in seiner Vortragsart durch technische Perfektion und
Brillanz aus. Die ungemeine Konzentration und Intensität seines
Spiels beeindruckten und begeisterten die Zuhörer, die auch die
differenzierte Ausdrucksfähigkeit und die Musikalität des Künstlers zu
würdigen wußten.
● Westfalenpost
... Klaus-Aymar de la Beaujardière ist ein sensibler, fast scheuer
Musiker, der mit großem Ernst agiert. Die Zuhörer lauschten
konzentriert und ließen sich in die besondere Klangwelt des
Cembalos hineinziehen. Alles geschah so leicht und fließend. So
etwas ist nicht erlernbar, mit solcher Sensibilität muß man auf die Welt
gekommen sein.
Schloss Benrath
in Düsseldorf
● Aton - Konzerte Düsseldorf
… Seine ausgeprägt intim spielerische Clavecinkunst ist fundiert
durch ein Hochmaß an französischer Genauigkeit und espritvollem
Umgang mit dem Notentext. Maschinell durchgepeitschter Musizierstil
ist ihm ebenso fremd wie großflächiges Umgehen mit Partituren. Der
Künstler sucht eher die ungeheuren Empfindsamkeiten der Musik
Couperins und seiner subtilen agogischen Fähigkeiten. Eine nun
schon seit Jahrzehnten lange Versenkung in diese erlesene Kunst
macht ihn zu einem kompetenten und faszinierenden Deuter der
Musik am Hofe des Sonnenkönigs Louis XIV. …